Orthovoltgeräte werden zur oberflächlichen Bestrahlung (Röntgenreizbestrahlung) mit geringer Strahlendosis eingesetzt. Sie dienen der Behandlung entzündlicher Erkrankungen der Gelenke, des Bewegungsapparats oder zur Therapie von Hauterkrankungen.
Die Bestrahlung am Orthovoltgerät hat eine Erfolgsquote von ca. 60–70 %. Damit stellt das Verfahren eine sehr erfolgreiche Behandlungsmethode bei geringen Risiken und Nebenwirkungen dar.
Die Behandlung verteilt sich über insgesamt sechs Termine mit zwei Behandlungsterminen pro Woche. Sollte die erste Therapie nicht oder nur teilweise anschlagen, so ist eine zweite Behandlungsserie möglich.
Im Gegensatz zu einer Krebsbestrahlung (bösartige Tumore) kommt es bei der Röntgenreizbestrahlung nicht zu einer Zerstörung von Gewebe. Vielmehr führt diese zu einer Rückbildung des erkrankten Gewebes oder der Entzündung. Dabei tritt die Besserung häufig verzögert und zum Teil erst nach einigen Wochen ein.
Das Orthovoltgerät arbeitet mit einer hohen Röhrenspannung, die auch als Hartstrahltechnik bezeichnet wird. Hierbei arbeitet das Gerät mit einer Spannung in einem Bereich zwischen 100 Kilovolt und maximal 150 kV. Bei der Hartstrahltechnik ist die Strahlungsdosis für den Patienten geringer, da die Durchdringungsfähigkeit der Strahlung größer ist.
Dabei führen die Photonen (die eingesetzte Röntgenstrahlung) bereits bei geringer Strahlendosis häufig zu dem gewünschten Behandlungserfolg. Gleichzeitig haben die Photonen eine geringe Tiefendurchdringung und wirken dadurch nur oberflächlich. Diese Methode der Strahlentherapie wird aufgrund ihrer geringen Strahlendosis auch als Reiztherapie bezeichnet.
Bei einer Behandlung selbst wird das Gerät präzise auf die zu behandelnde Körper- bzw. Hautregion ausgerichtet und die umliegenden Bereiche werden mit einer Schutzblende vor Streustrahlung geschützt. Die Bestrahlung dauert pro Termin nur ca. 20 Sekunden.
Das Orthovoltgerät wird vorwiegend eingesetzt, wenn bei der gutartigen Erkrankung konventionelle Behandlungsmethoden nicht zum Erfolg geführt haben oder bereits ausgereizt sind. Das Röntgengerät wird insbesondere bei entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparats, der Gelenke oder bei gutartigen Hauttumoren oder -erkrankungen eingesetzt.
Dies kann zum Beispiel ein schmerzhafter Fersensporn (Plantarfasziitis), eine Entzündung des Schultergelenks oder Morbus Lederhose sein. Hierbei wird die Strahlung ausschließlich lokal bei der zu behandelnden Körperregion eingesetzt.
Dabei kann die Strahlentherapie mit unseren Orthovoltgeräten insbesondere bei den genannten Fällen eine effiziente und schonende therapeutische Alternative sein. Nicht selten ist ein chirurgischer Eingriff mit kosmetischen oder sogar funktionellen Einschränkungen verbunden. Wann eine Behandlung mit diesem Gerät sinnvoll ist, erfolgt durch die Indikation des jeweils behandelnden Facharztes.
Die Behandlung mit dem Orthovoltgerät ist für den Patienten mit einer geringen Strahlenbelastung verbunden. Vor jeder Behandlung werden in einer Anamnese die Vorerkrankungen sowie die aktuelle Einnahme von Medikamenten erfragt. Dies dient dem Ausschluss von etwaigen Risiken.
Als Nebenwirkung kann es zu einer vorübergehenden Verstärkung der Schmerzen kommen. Dabei handelt es sich jedoch in der Regel um ein positives Zeichen, dass die Behandlung anschlägt. Ebenfalls kann es zu einer temporären Rötung der behandelten Hautregion kommen.
Im MVZ Prof. Dr. Uhlenbrock und Partner vertrauen wir an unseren strahlentherapeutischen Standorten ausschließlich auf den Einsatz modernster Technologie. Sämtliche Daten jedes bestrahlten Bereichs (wie z.B. der Ferse) werden dauerhaft archiviert. Dadurch ist ein schneller Zugriff auf alle Daten für einen genauen Überblick über die gesamte Behandlungshistorie gewährleistet.
Sie wünschen weitere Informationen zur Bestrahlung am Orthovoltgerät? Kontaktieren Sie uns gerne.