Mit einer Lungenszintigraphie kann die Durchblutung und Belüftung der Lunge untersucht werden. Das Verfahren kommt vor allem zum Einsatz, um eine Lungenembolie zu erkennen bzw. auszuschließen. Auch andere Erkrankungen der Lunge können per Szintigraphie abgeklärt werden. In manchen Fällen kann die Lungenszintigraphie auch dazu dienen, nach einer Operation die Lungenfunktion zu überprüfen.
Mithilfe der Lungenszintigraphie werden die Durchblutung sowie die Belüftung der Lunge in einem bildgebenden Verfahren untersucht. Bei dieser Untersuchungsmethode können selbst kleinste Durchblutungsstörungen sichtbar gemacht werden. Durchgeführt wird die Untersuchung insbesondere zum Ausschluss einer Lungenembolie.
Die Lungenembolie ist eine lebensbedrohliche Lungenerkrankung, bei der kleine Blutgerinnsel die Lungenarterien verstopfen. Diese Blutgerinnsel entstehen häufig in den Venen der Beine oder im Becken und werden über die Blutbahn in die Lunge transportiert. Je nach Schweregrad der Embolie treten keine, kaum oder gravierende Beschwerden auf. Aktuell ist die Lungenembolie für ca. jeden fünften Sterbefall im Krankenhaus verantwortlich.
Die Szintigrafie eignet sich auch zur Untersuchung von anderen Lungenerkrankungen wie einer Lungenentzündung oder chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung.
Um die Durchblutung der Lunge in einem Szintigramm sichtbar zu machen, wird über die Armvenen eine schwach radioaktive Nuklid-Substanz injiziert. Dieser Marker wird auch als Radiopharmakon bezeichnet.
Bei der anschließenden Szintigraphie kommt eine spezielle Gammakamera zum Einsatz. Sie nimmt die Strahlung der bei dem Zerfall der Nuklide entstehenden Gammastrahlen auf. Die Aufnahmen der Kamera werden mithilfe eines Computers in ein auswertbares Bild (Szintigramm) umgewandelt. Auf den Bildern lässt sich die Funktion der Lunge anhand der sichtbar gemachten Durchblutung beurteilen.
Der Vorteil der Lungenszintigraphie liegt insbesondere in der sehr hochwertigen und aussagekräftigen Bildgebung. Die Strahlenbelastung fällt dabei ähnlich aus wie bei einer Röntgenaufnahme.
Für eine Lungenszintigrafie sollten Sie insgesamt ca. 80 Minuten einplanen.
Die Lungenszintigraphie kann je nach Fragestellung sinnvoll durch eine moderne Fusionsbildgebung wie SPECT/CT oder SPECT ergänzt werden, um die Befundgenauigkeit zu erhöhen. Hierbei werden zusätzliche Aufnahmen für eine 3D-Darstellung der Lunge erstellt.
Die Kosten für eine Lungenszintigraphie werden von den gesetzlichen sowie den privaten Krankenversicherungen übernommen.