Mit der Nierenszintigraphie wird die Nierenfunktion in einem bildgebenden Verfahren untersucht. Mit dieser Untersuchungsmethode können Störungen der Nieren sichtbar gemacht werden, deutlich bevor diese im Labor auffallen oder spürbare Probleme verursachen. Die Untersuchung wird zum Beispiel bei Harnabflussstörungen oder zur Funktionskontrolle der Nieren nach urologischen Operationen durchgeführt.
Um die blutreinigende Funktion der Nieren sichtbar zu machen, wird über die Armvene eine schwach radioaktive Nuklid-Substanz injiziert. Die spätere Ausscheidung des sogenannten Radiopharmakons erfolgt ausschließlich über die Nieren. Häufig wird ergänzend ein Medikament zur Anregung der Harnfunktion verabreicht. In Ergänzung müssen Sie vor der Untersuchung viel Wasser trinken.
Bei der anschließenden Szintigraphie kommt eine spezielle Gammakamera zum Einsatz, da die Nuklide unter Entstehung von Gammastrahlen zerfallen. Die Aufnahmen der Kamera werden mithilfe eines Computers in ein auswertbares Bild (Szintigramm) umgewandelt. Auf den Szintigrammen lassen sich Fehlfunktionen der Niere (z. B. eine eingeschränkt arbeitende Niere oder ein Harnrückfluss) diagnostizieren.
Informationen zum allgemeinen Ablauf einer Szintigrafie finden Sie auf der Übersichtsseite. Bei der Nierenfunktionsszintigrafie gibt es darüber hinaus einige Besonderheiten zu beachten:
Eine Nierenfunktionsszintigraphie dauert etwa 30–50 Minuten.
Der wesentliche Vorteil der Nierenfunktionsszintigraphie liegt in der hochwertigen Bildgebung, die eine separate Beurteilung der beiden Nieren ermöglicht. Zusätzlich ist die Strahlenbelastung bei der Szintigraphie deutlich niedriger als bei einer Röntgenuntersuchung.
Die Nierenfunktionsszintigraphie ist eine Regelleistung der gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Somit übernehmen diese die Kosten.