Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist ein hochauflösendes bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin, das Schnittbilder vom ganzen Menschen erzeugt. Dem Patienten wird eine schwach radioaktiv markierte Substanz (meist Zuckermoleküle) injiziert, deren Verteilung im Organismus sichtbar gemacht wird. Dadurch können biochemische und physiologische Funktionen abgebildet werden.
Im Gegensatz zu den üblichen bildgebenden Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder MRT, die etwas über die Struktur von Organen aussagen, stellen alle nuklearmedizinischen Verfahren die Funktion von Gewebe und Zellen dar.
Es besteht nun die Möglichkeit, die PET mit der radiologischen Computertomographie (CT) zu kombinieren – das kombinierte Verfahren heißt dann PET/CT. So können in einer einzigen Untersuchung mit nur einem Gerät die Ergebnisse verglichen bzw. die Bilderserien der unterschiedlichen Abbildungsverfahren fusioniert werden. Dadurch ist eine deutlich genauere Befundung möglich, denn der Arzt kann nicht nur krankhaft veränderte Körperfunktionen entdecken, sondern diese zugleich auch räumlich anatomisch den Organen im Körper zuordnen.
Die PET/CT kann Veränderungen im Grunde jeder Art im Stoffwechsel nachweisen. Dabei ist die Untersuchung insbesondere bei Fragestellungen des Gehirns (z. B. zur Demenzabklärung), des Herzens (narbige Veränderungen oder funktionserhaltendes Gewebe), der Krebsdiagnostik (vor allem Lunge und Prostata) und bei chronisch entzündlichen Veränderungen relevant.
Die PET/CT kommt besonders häufig in der Tumordiagnostik zum Einsatz. Darüber hinaus können wir mithilfe der PET/CT den Verlauf der Therapie kontrollieren.
Bei folgenden Indikationen wird F-18-Fluordesoxyglukose (F-18-FDG) als Tracer eingesetzt:
Bei folgenden Indikationen wird Gallium 68-DOTATOC (Ga-68-DOTATOC) als Tracer eingesetzt:
Die PET/CT wird auch in der Diagnostik von neurologischen Krankheitsbildern eingesetzt:
Positronenstrahler sind radioaktive Substanzen, die bei ihrem Zerfall positiv geladene Teilchen freisetzen, sogenannte Positronen. Diese verbinden sich mit einem Elektron der Umgebung und wandeln sich in zwei energiereiche Lichtblitze (Gammateilchen) um.
Durch die Überlagerung zahlreicher dieser Linien und unter Zuhilfenahme des gleichzeitig angefertigten Computertomogramms (CT) errechnet ein Computer ein komplexes Verteilungsbild der radioaktiv markierten Substanz im Körper des Patienten.
Das Messprinzip der PET führt zu einer ca. 100-fach höheren Empfindlichkeit und einer deutlich besseren Auflösung im Vergleich zu anderen nuklearmedizinischen Verfahren. Auch können so 1.000-fach geringere Stoffmengen gemessen werden als mit vergleichsweise modernen MRT-Geräten.
Die in der PET/CT eingesetzten Substanzen sind Stoffe, die meist in ähnlicher Form im Körper vorkommen und deren Verteilung oder Verbrauch auf diese Weise sichtbar gemacht werden kann. Zudem werden diese radioaktiven Substanzen im Körper weitgehend und schnell in nicht-radioaktive Stoffe umgesetzt oder ausgeschieden und stellen deshalb keine ernsthaften Belastungen dar. Wie bei der Szintigraphie sind auch bei der PET aufgrund der geringen Mengenverhältnisse keinerlei Nebenwirkungen zu erwarten.
Sie sollten nüchtern zur Untersuchung kommen, dürfen aber unbegrenzt Wasser (oder andere zuckerfreie Getränke) im Vorfeld zu sich nehmen. Regelmäßig eingenommene Medikamente können in der Regel ganz normal vorher genommen werden.
Informationen über einen bestehenden Diabetes (Zuckererkrankung) oder andere Stoffwechselerkrankungen sollten im ärztlichen Vorgespräch mitgeteilt werden. Auch Werte hinsichtlich der Schilddrüsen- und Nierenfunktion (TSH, Kreatinin) und ggf. vorhandene Kontrastmittelallergien sollten vorher bekannt sein und abgeklärt werden. Genauso sollten sämtliche Krankheitsdaten / ärztliche Dokumente (Befunde, ggf. Tumorart und -ort, OP, Chemotherapie oder Strahlentherapie) Ihrem Nuklearmediziner vorab vorliegen.
Die radioaktiv markierte Substanz (Tracer) wird über eine kleine Kanüle intravenös injiziert und mit 0,5–1 l Kochsalzlösung nachgespült. Je nach Fragestellung bekommen Sie evtl. zeitgleich ein Entwässerungsmittel und selten auch ein Medikament zur Entspannung verabreicht. Danach sollten Sie in einem separaten, abgedunkelten Raum etwa eine halbe bis eine Stunde entspannt liegen (das ist die sogenannte Anreicherungsphase).
Anschließend erfolgt die PET-Messung einschließlich der Computertomographie. Je nach Fragestellung wird dazu noch ein Kontrastmittel injiziert.
Nach Abschluss der Untersuchung können Sie direkt nach Hause gehen; der Arzt wertet die Untersuchung in der Regel am selben Tag noch aus.
Positronenstrahler, wie sie bei uns im PET/CT eingesetzt werden, haben nur sehr kurze Verweildauern im Körper (wenige Stunden). Etwa ein Drittel der Aktivität wird schon während der ersten Stunde mit dem Urin ausgeschieden. Da schon nach wenigen Halbwertszeiten praktisch die Radioaktivität zerfallen ist, endet die Strahlenbelastung bereits lange bevor die Substanz selbst aus dem Körper ausgeschieden ist.
Die Strahlenbelastung liegt insgesamt bei ca. 5–8 mSv. Zum Vergleich: Die Strahlenbelastung durch eine Computertomographie des Bauchraums mit Kontrastmittel liegt bei bis zu 20 mSv. Die natürliche Strahlenbelastung (Weltraum- und Erdstrahlung) in Mitteleuropa liegt bei 2–4 mSv pro Jahr.
Die PET/CT ist bisher keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Im Leistungskatalog der privaten Krankenversicherungen ist sie abgebildet. Gesetzlich oder ersatzkassenversicherte Patienten müssen die Kosten der Untersuchung in Deutschland (anders als in vielen anderen europäischen Ländern) leider bislang häufig selbst tragen. Ausnahmen sind Fragestellungen zu bösartigen Lungentumoren bzw. Lymphomerkrankungen.
Gerne bieten wir an, im Vorfeld einen Kostenübernahmeantrag für Sie zu stellen. Bitte kommen Sie bei Bedarf rechtzeitig auf uns zu.