German Medical Award 2023

Digitales Röntgen

Das Röntgenverfahren wird seit mehr als 100 Jahren in der Medizin verwendet und ist das Ursprungsverfahren der Radiologie. Mithilfe von Röntgenstrahlen werden unterschiedliche Körperregionen und -gewebe bildlich dargestellt. Röntgenuntersuchungen werden zur Diagnostik ganz verschiedener Krankheiten der Organe und des Bewegungsapparats eingesetzt.

Medizinische Diagnostik mit Röntgenstrahlen

Röntgenstrahlen sind elektromagnetische Wellen, die in einer Röntgenröhre entstehen. Sie können den menschlichen Körper durchdringen, wobei sie je nach Dichte und Dicke sowie nach Zusammensetzung der Gewebe in der zu untersuchenden Region abgeschwächt werden.

In der Medizin werden Röntgenstrahlen künstlich erzeugt. Sie kommen jedoch auch als natürliche Bestandteile des Sonnenlichts oder als kosmische Höhenstrahlung vor. So entspricht beispielsweise ein Transatlantikflug ungefähr der Dosis, die bei einer Röntgenaufnahme der Lunge in zwei Ebenen entsteht.

Digitales vs. konventionelles Röntgen

Das digitale Röntgen ist die moderne Form der Röntgenuntersuchung. Im Gegensatz zur konventionellen Röntgenuntersuchung arbeiten die modernen Geräte mit einem digitalen Detektorsystem. Gegenüber der herkömmlichen Methodik mit einem Röntgenfilm bietet das digitale Röntgen einige Vorteile:

  • Reduzierung der Strahlendosis

    Beim digitalen Röntgen werden die Bilder elektronisch gespeichert und bearbeitet. Dadurch kann die Strahlendosis erheblich reduziert werden (bis zu 70 %).
  • Verbesserte Bildqualität

    Zudem ist die Bildqualität erheblich besser als beim herkömmlichen Röntgen. So können Details vergrößert oder nachträglich aufgehellt werden. Fehlbelichtungen, die eine Wiederholung der Aufnahme notwendig machen würden, sind so gut wie ausgeschlossen.
  • Digitale Archivierung

    Die Archivierung mit modernen Systemen ermöglicht den schnellen Vergleich mit früheren Bildern sowie den elektronischen Austausch von Röntgenbildern zwischen verschiedenen Ärzten.

Digitales Röntgen: Einsatzgebiete

Die wichtigsten Anwendungsbereiche des digitalen Röntgens sind

  • Herz-Thorax-Röntgen zur Abklärung von Lungen- und Rippenfellentzündungen, Geschwülsten der Bronchien
  • Magen-Röntgen zur Abklärung von Geschwüren, Gastritis, Zwerchfellbruch
  • Dickdarm-Röntgen zur Abklärung von Entzündungen, Polypen oder Geschwüren
  • Röntgen der Nieren und ableitenden Harnwege zur Diagnostik von Nierensteinen
  • Röntgen der Arm- und Beinvenen zur Überprüfung von Blutgerinnseln
  • Skelettaufnahmen zur Abklärung von Knochenbrüchen, Knochenveränderungen, Arthritis, Fehlstellungen von Gelenken

Vorbereitung der Röntgenuntersuchung

Eine spezielle Vorbereitung für die Untersuchung ist nicht notwendig. Für bestimmte Röntgenuntersuchungen sollten Sie allerdings nüchtern sein (z. B. beim Magen-Darm-Röntgen) – dann werden Sie aber im Vorfeld entsprechend informiert.

Metallische Gegenstände müssen vorher abgelegt werden. In der Umkleidekabine legen Sie bitte die Kleidung, die die zu untersuchende Körperregion bedeckt, sowie Ketten, Uhren, Ringe und andere metallische Gegenstände ab.

Durchführung der Röntgenuntersuchung

Anschließend erfolgt mit Unterstützung einer Assistentin die Lagerung im Röntgenraum. Die Strahlung wird ausschließlich auf das zu untersuchende Körperteil eingeblendet. Häufig werden Aufnahmen aus unterschiedlichen Einfallswinkeln benötigt, sodass Sie entsprechend umgelagert werden. Während des Belichtens darf das untersuchte Körperteil nicht bewegt werden.

Röntgen mit Kontrastmitteln

Für die Untersuchung bestimmter Organe muss zur Optimierung des Ergebnisses ein Kontrastmittel verabreicht werden. Bei Untersuchungen des Magen-Darm-Trakts werden diese Mittel oral verabreicht. Für die bildliche Darstellung der Nieren und ableitenden Harnwege, der Gallenwege oder der Blutgefäße werden die Kontrastmittel intravenös gegeben. Sie sind in aller Regel gut verträglich, allergische Reaktionen sind äußerst selten.

Risiken und Nebenwirkungen einer Röntgenuntersuchung

Röntgenuntersuchungen können prinzipiell bei jedem Patienten durchgeführt werden, sodass grundsätzlich keine Kontraindikationen bestehen. Ausnahme ist eine vorliegende Schwangerschaft. Hier darf nur dann geröntgt werden, wenn die Diagnostik für eine lebenswichtige Therapie der Mutter zwingend erforderlich ist.

Bei Röntgenuntersuchungen mit Kontrastmittel sollten Sie uns im Vorfeld über mögliche Vorerkrankungen (Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion, Allergien, schwere Nierenerkrankungen etc.) informieren.

Alle diagnostischen Röntgenuntersuchungen unabhängig von der Körperregion liegen in einem relativ niedrigen Dosisbereich. Auch mehrfache Untersuchungen über das Jahr verteilt gelten als unbedenklich. Bei starker Häufung (z. B. über Jahre hinweg mehrere Male pro Monat) muss das Risiko individuell eingeschätzt werden, das abhängig von der untersuchten Region und der medizinischen Notwendigkeit ist.

Daher ist es wichtig, dass die Patienten Ihren Röntgenpass gut aufbewahren und bei jeder neuen Untersuchung vorlegen, um Doppeluntersuchungen zu vermeiden. Bereits früher erstellte Röntgenbilder sollten, falls möglich, zur Untersuchung mitgebracht werden.

Im Gespräch mit den Radiologen wird abgeklärt, ob es strahlungsarme oder strahlungsfreie Untersuchungsmethoden für das betroffene Beschwerdebild gibt.

Digitales Röntgen: das Wichtigste im Überblick

  • Digitale Röntgengeräte arbeiten mit digitalem Detektorsystem
  • Geringere Strahlendosis als bei konventionellem Röntgen (ca. 70 % weniger)
  • Bildmaterial kann direkt am Computer bearbeitet werden
  • Bildmaterial wird digital archiviert und ist damit immer versandfertig
  • Einsatzgebiete: Herz-Thorax-Röntgen, Magen-Röntgen, Dickdarm-Röntgen, Röntgen der Nieren und ableitenden Harnwege, Röntgen der Arm- und Beinvenen, Skelettaufnahmen
  • Untersuchungsdauer: wenige Minuten
  • Risiken und Nebenwirkungen: allergische Reaktionen auf das Kontrastmittel sind selten; doppelte Röntgenuntersuchungen sollten vermieden werden
  • Schwangere Patientinnen werden nur in lebensnotwendigen Ausnahmefällen untersucht
  • Kostenübernahme: Kostenübernahme durch die Krankenversicherung bei medizinischer Indikation

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