Medizinische Technologen für Radiologie (MTR) sind in Deutschland sehr gefragt. Dennoch ist der Beruf des MTR reglementiert und eine staatliche Erlaubnis zur Ausübung des Berufes notwendig. Dies gilt auch für Interessenten, die einen Abschluss im Ausland erworben haben – zum Beispiel als „radiologic technologist“, „radiographer“ oder „radiology engineer“ – und als MTR in Deutschland arbeiten möchten.
Um nicht eine komplette Ausbildung noch einmal absolvieren zu müssen, ist es möglich, ein sogenanntes Anerkennungsverfahren zu durchlaufen. Auch das MVZ Prof. Dr. Uhlenbrock und Partner bietet dieses Verfahren potenziellen MTR aus dem Ausland an.
Im Rahmen des Verfahrens müssen sowohl inhaltliche als auch theoretische Unterrichtskurse belegt und nachgewiesen werden. Zudem stehen berufsbegleitende Praktika auf dem Programm. Danach kann eine offizielle Prüfung vor der Bezirksregierung abgelegt werden.
Die gesamte Organisation des Anerkennungsverfahrens erfolgt durch die Personalabteilung des MVZ in enger Abstimmung mit einer MTR-Schule. Alle nötigen Praktika können ebenfalls direkt im MVZ Uhlenbrock durchgeführt werden.
Asir Simonovic aus Bosnien und Ilda Hyka aus Albanien haben ihre MTR-Anerkennungsverfahren 2023 erfolgreich abgelegt und arbeiten seitdem als MTR im MVZ Prof. Dr. Uhlenbrock und Partner. In kurzen Interviews schildern sie ihre Erfahrungen.
vlnr: Niko Rimbach (MTR, Strahlentherapie Recklinghausen), Ilda Hyka (MTR, Radiologie Castrop-Rauxel), Anke Golz, (MTR, Strahlentherapie Recklinghausen), Frederik Bröcker (B.A. Medizinpädagoge, Prüfer des Bildungszentrums für Pflege und Gesundheit in der Städteregion Aachen).
Nach Abschluss meines Studiums in medizinisch-technischer Radiologie, konnte ich in Albanien nicht mehr viel lernen. Ich hätte gerne noch Nuklearmedizin oder Strahlentherapie gemacht, die es dort leider nicht gab. In Deutschland ist die Technologie weiter fortgeschritten. Ich habe die Hoffnung, dass ich hier mehr Möglichkeiten habe, mich weiterzuentwickeln und neue Dinge zu lernen. Daher war es für mich logisch als MTR in Deutschland zu arbeiten.
Ich habe dort ca. ein Jahr als MTR im Uniklinikum „Xhaferr Kongoli“ in Albanien gearbeitet. Dort konnte ich Erfahrungen am MRT, CT und im Röntgen sammeln. Es gab dort aber keine Angiographie und auch keine PRTs. Auch weitere Spezialuntersuchungen haben wir nicht angeboten.
In Albanien durfte ich nicht viel selbstständig machen, das ist in Deutschland anders. Ich darf selbstständig arbeiten und auch sämtliche Geräten eigenständig bedienen.
Die erste Zeit war schwieriger als gedacht. Ich bin alleine nach Deutschland gekommen, konnte die Sprache noch nicht richtig und habe mich daher unwohl gefühlt. Natürlich habe ich meine Familie und Freunde sehr vermisst. Die Arbeit war da sehr hilfreich. Hier wurden meine Erwartungen übertroffen und ich hatte Ablenkung. Nach kurzer Zeit habe ich auch die ersten Leute näher kennengelernt und Anschluss gefunden.
Die Sprache. Ich habe in Albanien einen Deutschkurs besucht, dieser hat aber nicht viel gebracht. Erst die Deutschkurse in Deutschland haben mir wirklich weitergeholfen. Ein fremdes Land, fremde Leute und eine fremde Sprache waren am Anfang für mich eine große Herausforderung.
Ich bin im Juli 2022 nach Deutschland gekommen und habe relativ zeitnah zwei Deutschkurse besucht. Im Anschluss ging meine Weiterbildung parallel zu unternehmensinternen Praktika im MVZ Prof. Dr. Uhlenbrock und Partner für die Kenntnisprüfung los. Diese dauerte 3 Monate, anschließend habe ich die Kenntnisprüfung erfolgreich absolviert. Erstaunlicherweise empfand ich die Kenntnisprüfung als relativ einfach. Ehrlich gesagt, habe ich in den 3 Monaten Weiterbildung mehr gelernt, als in den 3 Jahren Studium in Albanien.
Nach erfolgreich bestandener Kenntnisprüfung konnte ich meine MTR-Urkunde beantragen. Hierzu musste ich beim Gesundheitsamt noch einen Sprachtest machen, das hat aber wunderbar geklappt.
Ca. 1,5 Jahr
Ich kann nun selbstständig arbeiten und kenne mich auch im Bereich Nuklearmedizin und Strahlentherapie aus. Ich freue mich besonders darüber, dass ich ab und zu meine Kollegin in der Nuklearmedizin unterstützen kann.
Bereits im Heimatland gut Deutsch lernen und sich selbstständig über den Beruf einlesen. Das MVZ als Arbeitgeber kann ich auch empfehlen, die Organisation hier war sehr gut
Erwarte nicht zu viel und mach einfach dein Ding! Denk nicht zu viel nach, konzentriere dich auf deine Arbeit. Dann wird schon alles gut.
Asir Simonovic (MTR, Radiologie Dortmund-Hörde)
Ich habe in Bosnien einen Bachelor in radiology engineer und Master in Radiologie-Technologie gemacht. Nach Abschluss meines Studiums hat sich recht schnell gezeigt, dass es schwierig ist, einen Job als MTR zu bekommen. Also musste ich mich anderweitig umschauen, um in meinem Traumjob arbeiten zu können. Einer meiner Freunde war bereits in Deutschland und hat die Anerkennung zum MTR begonnen. Durch ihn wusste ich, dass MTR in Deutschland gesucht werden und es einfacher ist einen Job zu bekommen. Mit Unterstützung eines Personalvermittlers und der Personalabteilung des MVZ ist mir die Einreise nach Deutschland dann schnell gelungen.
Da ich in Bosnien noch nicht gearbeitet habe, kann ich schwer vergleichen. Aber grundsätzlich sind die Menschen in Deutschland pünktlicher und sehr genau. Das ist in unserem Job extrem wichtig. Allerdings ist es nicht einfach, deutsche Freunde zu finden. Alle sind sehr verplant und niemand ist spontan.
Meine Erwartungen wurden erfüllt. Ich hatte aber zunächst einen kleinen Kulturschock und war mir nicht sicher, ob ich in Deutschland bleiben soll. Nachdem ich Anschluss gefunden hatte, hat sich das aber schnell gelegt. Mittlerweile fühle ich mich sehr wohl, habe meinen Lebensmittelpunkt hier in Deutschland.
Die Sprache. Ich habe zwar in Bosnien bereits einen Sprachkurs besucht und konnte die Basics, bin aber auch vor allem wegen meiner Aussprache aufgefallen. Das ist auch immer noch so. Am Anfang habe ich mich daher sehr unwohl gefühlt und hatte teilweise Angst vor Gesprächen – gerade mit Patienten. Durch weitere Deutschkurse hier, meine deutschsprachige Freundin und das tägliche Sprechen auf der Arbeit klappt es aber immer besser mit der Sprache. Mittlerweile muss ich sagen, dass ich mich sehr wohl fühle: ich denke mittlerweile sogar auf Deutsch.
Ich bin im April 2022 nach Deutschland gekommen und bereits im Mai ging der Anpassungslehrgang los. Neben der alltäglichen Arbeit in der Praxis hatte ich entweder unter der Woche oder am Wochenende Unterrichtskurse. Im November war ich mit allen Lern-Modulen fertig. Nachdem ich auch mein Logbuch für die verschiedenen Praktika innerhalb des MVZs vervollständigt hatte, konnte ich im April 2023 die Prüfung erfolgreich absolvieren.
Natürlich war die Zeit des Anerkennungsprozesses recht anstrengend und ich hatte viel zu tun. Aber es hat sich gelohnt.
Ca. 1 Jahr
Ich bin vollwertiger MTR. Ich darf alle Geräte selbstständig bedienen und natürlich verdiene ich mehr Geld. Das ist prima.
Ich würde das MVZ als Arbeitgeber empfehlen, da die Organisation durch die Personalabteilung sehr gut war und mir den Anerkennungsprozess erleichtert hat. Ich hatte aufgrund des gut vorbereiteten Prozesses wenig Sorgen und wusste, dass ich jederzeit Hilfe durch die Personalabteilung erhalte. Ich kenne einige Bekannte, die den Anerkennungsprozess in anderen Praxen absolvieren und von der dortigen Organisation nicht begeistert sind, sie sind viel auf sich allein gestellt.
Ich empfehle jedem, die deutsche Sprache bereits im Heimatland zu erlernen, damit die Startschwierigkeiten in Deutschland nicht allzu groß sind und man sich direkt auf die Inhalte konzentrieren kann. Auch ist es dann einfacher direkten Anschluss zu finden.
Einfach immer weiter machen! Die Leute werden dich unterstützen und deine Bemühungen sehen.