German Medical Award 2023

Parkinson­diagnostik

Mithilfe moderner nuklearmedizinischer Bildgebung ist es möglich, Morbus Parkinson und parkinsonähnliche Erkrankungen bereits im Frühstadium zu erkennen. So kann frühzeitig eine geeignete Therapie eingeleitet und der Verlauf der Erkrankung positiv beeinflusst werden. In unseren nuklearmedizinischen Praxen in Dortmund und Hagen setzen wir auf modernste bildgebende Untersuchungsverfahren.

Was ist Morbus Parkinson?

Morbus Parkinson ist mit über 300.000 Erkrankten in Deutschland weit verbreitet. Besonders Menschen im Alter zwischen dem 50. und 80. Lebensjahr sind von Morbus Parkinson betroffen.
Medizinisch betrachtet ist Parkinson eine neurologische Erkrankung, die sich langsam und stetig entwickelt.

Durch eine frühzeitige Diagnose kann auch eine frühe Therapie der Parkinsonerkrankung eingeleitet werden. Dadurch lässt sich der Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen und die Lebensqualität der Betroffenen lange auf hohem Niveau halten.

Da durch Morbus Parkinson das Nervensystem beeinträchtigt wird, kommt es in der Regel schon frühzeitig zu Symptomen wie zum Beispiel Zittern oder körperliche Instabilität. Die Bewegungsstörungen werden vor allem durch den Mangel des Botenstoffes Dopamin ausgelöst, der an der Steuerung unserer Bewegungsabläufe beteiligt ist.

Häufig sind die Symptome für Betroffene und Angehörige sehr belastend. Körperliche Einschränkungen bedeuten für viele Patienten eine verminderte Lebensqualität. Bei frühzeitiger Diagnose kann der Fortschritt der Erkrankung gehemmt und die Lebensqualität der Betroffenen lange auf einem hohen Niveau gehalten werden.

Morbus Parkinson: Symptome und Folgeerscheinungen

Die typischen motorischen Symptome der Parkinson’schen Erkrankung sind

  • Muskelstarre (Rigor)
  • Muskelzittern (Tremor)
  • Verlangsamte Bewegungen (Hypokinese) bis hin zu Bewegungslosigkeit (Akinese)
  • Körperliche Instabilität und Haltungsprobleme
  • Beeinträchtigung beim Sprechen und Schlucken

Darüber hinaus äußert sich Morbus Parkinson oft auch durch nicht-motorische Symptome wie

  • Gedächtnisprobleme und demenzähnliche Symptome
  • Schlafstörungen
  • Häufiger Harndrang
  • Verdauungsstörungen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Rückenschmerzen

Parkinsondiagnostik: Hirnszintigraphie (DaTSCAN)

Ein bildgebendes Verfahren, das sich sehr gut zur Früherkennung der Parkinsonerkrankung eignet, ist die Szintigraphie des Gehirns. Dies ist eine nuklearmedizinische Diagnosemethode, die die Funktionsfähigkeit bestimmter Nervenverbindungen, der sogenannten Dopamintransporter, im Gehirn darstellt.

Der Verlust von Nervenzellen, die Dopamin produzieren, ist ein Charakteristikum von Morbus Parkinson. Ob ein solcher Verlust vorliegt und wie weit er ggf. fortgeschritten ist, kann der erfahrene Nuklearmediziner anhand der Gehirnszintigrafie exakt beurteilen.

Parkinsondiagnostik: MIBG-Szintigraphie

Die MIBG-Szintigraphie (oder MIBG-Scan) ist eine nuklearmedizinische Untersuchung, die vor allem in der Tumordiagnostik, aber auch zur Differentialdiagnostik bei Parkinson eingesetzt wird. Bei klinisch unklaren Parkinson-Syndromen verhilft eine MIBG-Szintigraphie des Herzens zu einer eindeutigen Diagnose. Insbesondere eine Abgrenzung von Morbus Parkinson zu einer Multisystematrophie (MSA) ist mithilfe des MIBG-Scans möglich.

Durch eine MIBG-Szintigraphie des Herzens können Veränderungen des sympathischen Nervensystems, wie sie bei Morbus Parkinson bereits im Frühstadium auftreten, nachgewiesen werden. So kann der erfahrene Nuklearmediziner eine eventuelle Parkinsonerkrankung schon frühzeitig erkennen. Der radioaktiv markierte Stoff, der zur Bildgebung verwendet wird, heißt Jod-131-Metaiodbenzylguanidin (MIBG) – daher die Bezeichnung MIBG-Szintigraphie.

Parkinsondiagnostik: IBZM-Szintigraphie

Ein weiteres nuklearmedizinisches Verfahren zur Parkinsondiagnostik ist die IBZM-Szintigraphie. Genau wie der MIBG-Scan dient auch die IBZM-Szintigraphie dazu, Morbus Parkinson diagnostisch von anderen Parkinsonsyndromen zu unterscheiden.

Gescannt wird bei der IBZM-Szintigraphie das Striatum, ein Teil des Großhirns, um die Dopamin-Rezeptoren (D2) der dort befindlichen nachgeschalteten Nervenzellen darzustellen. Diese stellen sich bei Morbus Parkinson unauffällig dar, nicht aber bei anderen parkinsonähnlichen Erkrankungen wie der Multisystematrophie (MSA). Für die Bildgebung kommt der radioaktiv markierte Dopamin-Rezeptor Ligand Jod-123-Iodobenzamid (IBZM) zum Einsatz.

Parkinsondiagnostik: PET/CT

Die PET/CT ist eine Kombination aus zwei unterschiedlichen bildgebenden Verfahren: der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) und der Computertomografie (CT). Die PET/CT ist derzeit das modernste bildgebende Verfahren zur frühzeitigen Erkennung sowohl von Tumoren und koronaren Erkrankungen als auch von neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer.

Die PET ist ein nuklearmedizinisches Diagnoseverfahren. Dem Patienten werden kleinste Mengen radioaktiv markierter Stoffe injiziert. Mithilfe einer PET-Kamera kann der Arzt die Verteilung dieser Stoffe im Körper sehen und daraus Schlüsse zu Stoffwechselvorgängen im Körper schließen.

Die Computertomografie ist eine Röntgenuntersuchung, bei der der zu untersuchende Körperbereich in Schichten aufgenommen wird. Röntgenstrahlen werden durch die entsprechende Körperstelle geschickt, wobei die Intensität der Strahlen beim Austritt aus dem Körper gemessen wird. So sind Rückschlüsse auf die Dichte des Gewebes möglich.

Durch die Berechnung im Computer wird ein dreidimensionales Bild erstellt, das Gewebestrukturen, Organe, Knochen und Hohlräume zeigt. Durch Überlagerung der beiden Bilder – PET und CT – lassen sich Veränderungen im Stoffwechsel, wie sie etwa bei Parkinson oder Demenzen üblich sind, sehr genau beobachten.

Parkinson-Diagnostik: das Wichtigste im Überblick

  • Parkinson-Symptome: Zittern, Muskelsteifheit, körperliche Instabilität, Beeinträchtigung beim Sprechen und Schlucken, Verdauungsstörungen, Gedächtnisprobleme
  • Mögliche Untersuchungsverfahren: Gehirnszintigraphie, PET/CT, MIBG-Szintigraphie, IBZM-Szintigraphie
  • Kostenübernahme: gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten auf Antrag des Patienten; private Versicherungen übernehmen die Kosten im Regelfall

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