Im Rahmen der Wächterlymphknotendiagnostik wird unmittelbar vor der Operation einer bösartigen Geschwulst (z. B. Brust- und Hauttumore, Tumore im Genital- oder Halsbereich) der erste Lymphknoten im Abflussgebiet des Befundes markiert. So wird eine präzisere Operation ermöglicht.
Ziel der Wächterlymphknotendiagnostik ist es, eine Operation möglichst schonend ausfallen zu lassen. Während der Operation wird zunächst ausschließlich der Wächterlymphknoten untersucht. Nur wenn dieser mit bösartigen Zellen befallen sein sollte, werden auch die anderen Lymphknoten im Abflussgebiet entnommen.
So werden unnötige operative Entfernungen nicht befallener Lymphknoten vermieden. Komplikationen wie Lymphabflussstörungen mit Schwellung von Extremitäten können dadurch deutlich reduziert werden.
Es bedarf für die Wächterlympknotendiagnostik keiner speziellen Vorbereitung. Eine schwach radioaktiv markierte Substanz wird in wenigen Depots im Bereich des Tumors mit kleinsten Nadeln unter die Haut gespritzt. Dadurch kann ein leichtes Druckgefühl entstehen.
Die Substanz reichert sich in dem/den Lymphknoten an. Es folgt eine Serie von Aufnahmen: zunächst nach wenigen Stunden und dann meist noch einmal am Folgetag. Dabei werden die Wächterlymphknoten dokumentiert. Die Lokalisation wird auf der Haut markiert, sodass anschließend eine gezielte Operation erfolgen kann.
Das schwach radioaktive Medikament hat keine Nebenwirkungen. Unverträglichkeitsreaktionen oder Allergien sind in aller Regel ausgeschlossen.